Auf jeden Pott passt ein Deckel

Und das freut uns auch ganz ehrlich und ganz doll für das Kochgeschirr - nützt unserem Hobel jedoch nichts. Obwohl Seitendeckel nun nicht gerade die elementaren Eckpfeiler des Motorradbaus sind, kann man dennoch herrlich jede Menge Zeit und Energie mit ihnen verschwenden. Wir sind halt pedantisch.

Die originale Beplankung, in Form und Größe dem Rahsegel der Gorch Fock nicht unähnlich, würden wir keinesfalls wieder auftakeln – so viel war schon früh klar



In Stufe 1 haben wir Deckel aus Alu gedeckelt, äh gedengelt. Die Teile blieben auch eine ganze Zeit am Stuhl, bis sie in Ungnade fielen



Die Nachfolger sollten etwas organischer und fließender ausfallen, weswegen wir auf GFK zurück gegriffen haben





Der Bereich des 14er Rahmendreiecks ist über alle drei Achsen gekrümmt. Damit die Deckel an allen Seiten ordentlich anliegen können und eine vernünftig gewölbte Form ausbilden, waren unzählige Sessions nötig. Neue Lage drauf, in Form schleifen, nachlaminieren, schleifen, was essen, kurz schlafen, wiederholen. Und alles in den penetranten, süßlich-giftigen Ausdünstungen des 2K-Kunstharzes, der Körper eingehüllt in einen astralen Schein aus feinem Schleifstaub, der in sämtliche Körperöffnungen kriecht. In alle… wirklich in alle



Wenn wir Teile laminieren, sind wir erst zufrieden wenn das Bauteil final lediglich gefillert werden muss. Spachtel als Formgeber scheidet aus. Entsprechend exzessiv fällt die Orgie aus



Ein Satz altschulische Embleme als optische Auflockerung drauf, fertig. Die Hubraumangabe stimmt übrigens – zumindest wenn man die Werte beider Embleme addiert



Inzwischen liegen aber auch diese Deckel in einem Karton in einer Ecke der Würgstatt. Mag ja sein, dass auf jeden Topf ein Deckel passt – wir fahren jedoch bis auf weiteres ohne. Möglich macht das u.a. unsere neue Elektrik, in deren Zuge der ehemalige Saustall und die notwendig diesen zu verdeckeln entfielen.




Anzeige: