Ausfluss ohne Durchfall(en)




Die Durchflussmenge vom Tank zu den Vergasern hängt nicht nur alleine vom Abgang und den verwendeten Schläuchen ab, sondern auch von weiteren dazwischen hängenden Komponenten. Und die sind quasi immer in irgendeiner Form vorhanden. Egal ob Verbinder, Benzinhahn, Schnell-Kupplung oder Benzinfilter. Alles, was sich in der Oktan-Harnröhre tummelt, hat direkt und unausweichlich Einfluss auf die Kraftstoffversorgung der Gasfabriken. Wir haben erneut gemessen – mit erstaunlichen Resultaten.

Fangen wir mit der größten Enttäuschung der Versuchsreihe an: einem mit etwa 15,- Doppelmark alles andere als billigen, beidseitig schließenden Schnellverbinder. An sich eine saupraktische Nummer. Er wird einfach in die Leitung gestöpselt und verschließt bei Trennung beide Abteile, so dass nichts von dem teuren Nass verloren geht. Blöderweise ist das Ding dermaßen grottig konstruiert, dass es den Benzinfluss hemmt, als wäre es dafür gebaut worden. Kamen wir mit dem solo 7mm Schlauch am 6mm Abgang noch auf hochgradig erbauliche 200 L/h, sank die Menge nach Aufstecken besagter Kupplung auf desaströse 37 L/h – also nicht einmal mehr ein Viertel der Ausgangskapazität. Und das unter optimalen Bedingungen. Am Krad wird davon wohl nur noch die Hälfte über bleiben



Um einiges besser machte sich ein ca. 35,- deutlich teurerer und stattlicherer Verwandter in Ganzmetallausführung. Er kam mit einem 10mm Schlauch am 8mm Abgang auf 180 L/h. Angesichts der Referenz von 300 L/h jedoch immer noch eine annähernde Halbierung der Ausgangs-Liefermenge. Geil ist anders







Statt einer automatischen Kupplung haben wir dann einen fliegenden Benzinhahn getestet. Auch mit seiner Hilfe lassen sich Schläuche trennen, ohne dass Sprit nachläuft. Gemessen haben wir sowohl mit 10mm Schlauch und 8mm Abgang als auch mit 7mm Schlauch am 6mm Abgang – also unseren beiden Referenz-Systemen in Sachen Fördermengen. In beiden Fällen kamen wir auf reproduzierbare 170 L/h – was im Falle des 7mm Schlauchs einen nur marginalen Rückgang bedeutet. Noch interessanter: steckt der Hahn nicht am Ende des Schlauchs, sondern wird mit einem weiteren Stück Schlauch versehen, erhöht sich die Durchflussmenge gar auf 230 L/h – und übersteigt trotz doppelt so langer Leitung sogar noch die Referenzmessung von 200 L/h. Erwarten würde man eigentlich etwas vollkommen anderes. Mehr dazu im finalen Kapitel unserer Serie









Stellvertretend für Inline-Filter haben wir einen weit verbreiteten Typus gemessen. Im Kern ist er mit einem auswaschbaren Porenfilter bestückt. Mit durchaus erstaunlichen 120 L/h hat er uns in positiver Hinsicht überrascht. Wir haben mit deutlich weniger gerechnet, stellt das Element doch einen heftigen Fremdkörper da und ist von der Papierform her kaum geeignet, Strömungs-Technikern bei seinem Anblick vor Begeisterung eine Erektion zu verpassen. Aber er funktioniert tatsächlich – und das durchaus erbaulich







Die Ergebnisse im Überblick:

6mm Abgang/7mm Schlauch/Inline-Hahn/7mm Schlauch:
230 L/h, Referenz: 200 L/h

8mm Abgang/10mm Schlauch/Metallkupplung:
180L/h, Referenz: 300 L/h

6mm Abgang/7mm Schlauch/Inline-Hahn:
170 L/h, Referenz: 200 L/h

8mm Abgang/10mm Schlauch/Inline-Hahn:
170 L/h, Referenz: 300 L/h

6mm Abgang/7mm Schlauch/Schnellverbinder:
37 L/h, Referenz: 200 L/h