Memo-Pause


Die letzten Wochen haben wir praktisch ausschließlich mit diversen Harzen, Pasten, Kleister und garstigen Sprays hantiert. Wir haben geklebt, laminiert, geschliffen und uns die Lungen aus dem Brustkorb gehustet. Zeit, sich mal bei der Bearbeitung ganz anderer Materialien zu entspannen. Metall steht auf der Speisekarte. Lecker!



Zuvor gibt`s ne schnelle Runde Origami samt filigraner Scherenschnitt-Kunst. Aus dem Boden einer Dosen-Palette schnippeln wir eine Schablone, auf deren Basis wir strammes Alu in die gewünschte Kontur bringen



Weiter geht`s mit Umformungs-Arbeiten mittels filigraner Klöppel-Werkzeuge. Wo rohe Kräfte sinnvoll walten



Evolution: von der Papp-Schablone über den Alu-Rohling bis zum gebogenen und verschliffenen Endprodukt



Die Oberfläche ist seiden matt geschliffen, passend zur Epidermis von Rahmen und Gabel. Genau deren Güte soll der neue Spross fortführen und somit Zugehörigkeit ausrücken



Aus POM haben wir zwei Pucks gedreht. Diese bilden, mit versenkten Schrauben versehen, die Kernbefestigungen zum Heckrahmen. Das POM verteilt die Kräfte sanft und großflächig auf die Flanken des Kernstücks, was dieses mit Freuden annimmt



Zwei Schrauben halten die Seitenbleche am Puck, welcher seinerseits mit zwei Schrauben verdrehsicher am Kernstück angedockt wird. So kommen wir mit einer einzigen Halteschraube aus, der Rest bleibt später dauerhaft montiert und muss nicht mehr angerührt werden



Jetzt kann man auch sehen, warum das Kernstück deutlich schmaler baut als sein vorderer Kollege. Die Seitenteile bringen alles auf eine Ebene. Durch die Abkantungen entsteht das, was neunmalkluge Designer „umbauten Freiraum“ nennen und derzeit im Serienbau mega angesagt ist. Funktioniert aber auch an unserem Schinken



Die Seitenbleche schließen vorne mit dem Heckrahmen ab und ragen oben bis in die Nähe des mittleren Kamms



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Beide Seiten sind soweit fertig (ein bisschen Nachrichten ist noch nötig, was wir im Zuge der Endmontage erledigen werden). Vorher muss das Kernstück jedoch noch finalisiert und gelackmeiert werden. Das passiert im nächsten Zug, in welchem wir dann auch das endgültige Farb-Outfit auf den Hobel jauchen



Noch einmal der Blick zurück. Das hier war unser Ausgangs-Rohling, aus welchem wir das gesamte Konstrukt entwickelt haben. Inklusive Heckrahmen hat uns die Geschichte gut einen Monat beschäftigt. Mit einem Standard-Heckrahmen und Fertig-Höcker wäre das nicht mehr als ein Nachmittag gewesen



Konstruktiv schon sehr final. Der Heckrahmen ist wieder sauber (Kleistern ist ja vorbei) und durchzieht den Höcker. Obere Strebe, Unterkante Vorderteil und Heckteil bilden eine Linie und auch sonst ist die Sache sehr ruhig gestaltet und wirkt trotz der Komplexität nicht nervös. Alles ist zudem sehr leicht abnehmbar und wir haben jede Menge Platz für den gesamten elektrischen Zinnober nebst Akku. Der Tankanschluss sorgt für einen sauberen Übergang



Im nächsten Schritt heißt es dann: Hosen runter! Denn unter Farbe ist der Drops dann endgültig gelutscht. Hopp oder Topp – sehen wir im nächsten Kapitel, wenn wir den kompletten Hobel lackieren und ein bewertbares Gesamtbild vor Augen haben. Wenn das mal gut geht.