Shrink-to-fit
Null-Euro-Eigenbau-Instrumentarium, Teil2
Eigentlich geht uns schon die blanke Tatsache, dass wir neben dem Tacho noch eine zweite Uhr brauchen gehörig auf die unrasierten Testikel. Aber bei einem Ofen mit kleinem Tank und ohne Reserve-Funktion, ist eine Tankanzeige gut für Seele und Füße. Vor allem, wenn man weiß, wie unfassbar scheiße Schieben ist. Eigentlich benötigen wir sogar noch einen dritten Korpus, nämlich für die Kontrollleuchten. Ergh!
Das kommt aber weder in die Tüte noch an die Gabel. Sattdessen sieht unser ausgefuchster Plan eine räumliche Eindampfung des vorhandenen Neben-Gehäuses vor. Also mehr Funktionen und weniger Volumen. Das klingt doch gleich viel freundlicher
Sieht harmlos aus, brennt dir bei Bedarf aber Löcher in die Retina: High-Power LED mit nur 5mm Durchmesser. Kann man selbst bei gleißendem Sonnenlicht hervorragend sehen und vermeidet ungewollte Blinkrelais-Dauertestfahrten. Das recycelte Gehäuse besitzt zwei verwaiste Löcher, in denen einst Taster-Stifte saßen. Dort kommen die modernen Strahlemänner hinein
Die Löcher haben wir passend aufgebohrt und die LEDs abgedichtet eingesetzt. Damit wären die Abbiege-Anzeiger schon mal vom Tisch. Zwei abgeschossen, noch zwei in der Luft
Schrumpfen wir nun aber erst einmal die Tankanzeige (frei nach Arnold) ein: „Wenn es Schrauben hat, kann man es zerlegen“
Der funktionale Kern ist lange nicht so groß, wie es das üppige Gehäuse vermuten lässt. Den riesigen Wohnraum werden wir durch ein schlankeres Appartement ersetzen
Bevor wir das machen, bohren wir der Scheibe zwei neue Löcher…
… und setzen dort LEDs (für Fernlicht und Neutral) ein, womit wir alle gewünschten Kontroll-Funzeln verteilt hätten
Das Instrument sowie die LEDs sind frisch verkabelt sowie mit etwas Kleber fixiert. Da unser Gehäuse-Becher aus Kunststoff besteht, brauchen wir auf potentielle Masseschlüsse keine Rücksicht nehmen. Die Kontakte können also gefahrlos anliegen und das Gehäuse so knapp wie nur geht ausfallen
Links unser neues Wohnheim, daneben das im OEM-Format
Deutlich geschrumpft
Vom ursprünglichen Durchmesser…
… haben wir eine satte Schippe weg gehobelt
Vorher: weit über sechseinhalb Zentis in der Länge
Die hat sich quasi halbiert – trotz hinzugekommener Funktionen
Es fehlen noch Hintergrundbeleuchtung sowie die Sichtabdeckung
Schematische Darstellung eines Riemenantriebs. Könnte man zumindest meinen
Tatsächlich jedoch die Umrisse unserer zwei Instrumenten-Becher, also die Bodenplatte des Ensembles. Ausgeschnippelt, in Kontur gefeilt und grob verschliffen. Wir wollen so wenig sichtbaren Überstand wie nur möglich, deshalb kommt das eingemalte V weg
Die Becher sind so weit es nur geht freigestellt, lediglich ein kleiner Steg ist geblieben
Und selbst den reduzieren wir mittels Perforation
Am Moped haben wir die Montage-Ausrichtung ermittelt und deren Horizont eingezeichnet. Das ist wichtig, da wir nun die Bohrungen der Tachogehäuse-Rückwand übertragen und somit Position und Ausrichtung festlegen. Verdrehen lässt sich später nix mehr, muss also penibel passieren
Fertig gebohrt. Wichtig: Kabel immer durch Tüllen führen
Schrauben und Muttern haben wir versenkt
Die Bodenplatte macht die Tacho-Rückwand überflüssig und übernimmt deren Aufgaben. So wird die Rückseite cleaner und wir ersparen uns einen Haufen Verschraubungen
Erfolgreiche Probe-Montage. Das Eindampfen des sekundären Gehäuses zahlt sich aus, ebenso die Diät-Maßnahmen am Fundament sowie das Integrieren der Kontroll-Leuchten
Von vorne betrachtet vielleicht sogar noch prägnanter. Die Tankanzeige trägt kaum noch auf
Da auch in diesem Abschnitt lediglich auf recycelte Materialen zurückgegriffen wurde, ist die Kostenkurve nach wie vor eine Flatline ohne nennenswerten Ausschlag. Die LEDs kosten zusammen mit den Vorwiderständen nicht einmal einen halben Euro und die Alu-Platte stammt aus dem Schrott. Im nächsten und letzten Teil ersetzen wir die Glühbirnen-Hintergrundbeleuchtung durch spezielle Module, fertigen das Oberteil der Tankanzeige an, kleckern mit Farbe herum und komplettieren das neue Dashboard. Kost` ja nix!