Fehlerspeicher


Natürlich verlaufen unsere Umbauten nicht durchgehend glatt, das liegt in der Natur der Sache. Zuweilen ereilt uns Ungemach, für das wir nichts können. Und manchmal verbocken wir es selber. Du gewinnst – oder Du lernst.


Das wäre fast in die Hose gegangen. Beim Zerlegen haben wir gemerkt, dass die Kupplung nur noch am seidenen Faden hing. Das hätte gut und gerne auf einer der Eingangs-Probefahrten zum Schiebe-Debakel erwachsen können. Noch mal Glück gehabt



Erster Ansatz der vorderen Höcker-Aufnahme. Viiiiiel zu breit, da passte das Sitzmöbel nicht ansatzweise drüber. Augenmaß wie `ne Blindschleiche. Nochmaaaaaaal!



Zu viel des Guten. Ursprünglich wollten wir Schwinge, Räder und auch den Rahmen mit ins Lack-Schema einbeziehen. Nachdem wir jedoch stundenlang, vor der Schwinge stehend, die österreichische National-Hymne gesungen haben (keine Ahnung, warum), war klar, dass das so nicht bleiben könnte



Wenn die Elektrik soweit steht, dass wir einen ersten Ansteurungs-Test der elementaren Baugruppen (also ECU, Sensorik, Pumpe etc.) durchführen können, machen wir das auch. Sollte etwas nicht hinhauen, kommt man jetzt noch überall gut ran. Der Test ist extrem wichtig, weil wir gut die Hälfte der OEM-Kabelage rausschmeißen. Normalerweise funktioniert alles auf Anhieb – dieses Mal jedoch nicht. Das Pumpenrelais wird nicht angesteuert, der Servo der Standgasregelung bleibt stumm und auch sonst kein Zeichen von elektrischer Arbeitswilligkeit. Dafür geht der Puls nach oben, kleine Perlen bilden sich auf der Stirn und ein Haufen Fragezeichen tanzen im Kopf Lambada. Nach etwa einer Stunde des Messens und Prüfens, fiel es uns wie Schuppen aus den Haaren: Wir hatten die rechte OEM-Armatur nicht angeklemmt. Und da wir den Killschalter-Kreis noch nicht gebrückt hatten, war der halt offen. Logisch. Armatur ran, alles funktioniert. Unendliche Erleichterung. Aber nur für einen kurzen Moment...



Denn beim ersten erfolgreichen Mal Zündung aktivieren, signalisierte penetranter Sprit-Geruch Handlungsbedarf. Die Quelle war flott lokalisiert. Eine Kupplungs war gerissen. Inkontinenz ist ein Dauerthema bei den Briten. Frag` mal Charles



Kein Problem, die Dinger haben wir stets im Bestand. Flugs ausgewechselt, Zündung an… und die Kiste stinkt schon wieder wie ein Öl-Scheich unter den Achseln



Wie sich zeigte, war die Ersatzkupplung ebenfalls marode. Da erzählt man uns ständig, dass Plastik total Kacke für die Umwelt ist, weil es sich nicht zersetzt und dann macht das Zeugs genau das Gegenteil. Umweltverschmutzung ist auch nicht mehr das, was es mal war



Also einen dritten besorgt. Und der hat dann endlich die unerwünschte Quelle zum Versiegen gebracht