Herzschrittmacher

Benzin ist zickig! Das Zeugs weiß nie so richtig wo es hin will. Mal soll es raus aus dem Tank, mal rein. Und genau diese Situationen zwischen den beiden Zuständen sind es, die den ambitionierten Garagenterroristen schnell mal dazu bringen können, sich gedanklich einen Sprengstoffgürtel umzubinden – denn die Ortsveränderung der Oktansuppe erfolgt leider nicht auf blanken Zuruf und endet nicht selten in einer leicht entzündlichen Kleckerei.

Gerade bei Arbeiten an der Kraftstoffanlage, also z.B. der Synchronisation der Vergaser oder Drosselklappen oder anderen Aufgaben, die zum einen den freien Zugang zum Triebwerksraum durch temporäre Amputation des Tanks, auf der anderen Seite aber ununterbrochenen Nachschub der raffinierten Brühe erfordern, wird es ganz fix mal ätzend. Insbesondere, wenn die Kraftstoffversorgung auf eine Benzinpumpe angewiesen ist, diese im Tank sitzt und nun mit diesem zusammen unerreichbar auf der Werkbank ruht. Wir hatten die Faxen endgültig dicke und uns der Lösung des Problems angenommen. Ziel war es, eine Möglichkeit zu finden das Spritfass zum einen bequem und schnell befüllen oder auch entleeren zu können und außerdem eine Notversorgung der Gemischaufbereitung auch ohne originalen Bottich zu erzielen.


Natürlich soll der Kram auch so wenig wie möglich kosten. Ein ausgemusterter Batteriekasten von einem der vergangenen Umbauten, mit dem dazu passenden Akku bildet die Basis. Dazu haben wir uns eine Benzinpumpe aus dem PKW-Bereich besorgt (gibt's ab etwa 15,- Krachern z.b. bei Amazon oder in der Bucht, muss nix Dolles sein, No-Name reicht). Das Ding ist selbstansaugend bis zu einer Förderhöhe von einem Meter und natürlich für 12-Volt ausgelegt




Eine Aluplatte, seitlich an den alten Batteriezwinger geschraubt, dient als Adapter für die Pumpe




Die haben wir mit ihrer Halterung ortsnah eingesetzt – hier noch im Upside-Down-Modus, damit die Kabelage besser sichtbar ist. Mehr als Plus und Minus sind nicht anzuschließen, also auch für Elektrik-Legastheniker machbar




Der Minuspol der Batterie ist direkt mit dem entsprechenden Anschluss der Pumpe verbunden, zwischen Pluspol und Anschluss setzen wir einen ganz simplen Kippschalter




Moosgummi auf der Unterseite verpasst dem Konstrukt einen kuscheligen Stand – so kann das Teil auch sorglos auf teuer lackiertem Tank oder Höcker abgestellt werden




Nun nur noch passende Schläuche an die Anschlüsse. In den Zulauf kommt ein Benzinfilter. Das schont die Pumpe und holt möglichen Dreck aus dem Brennsaft




Und so sieht das Teil dann fertig aus. Ein Alustreifen fixiert die Batterie im Träger, die Gleichstrom-Füllung kommt aus dem Ladegerät. Das Teil ist damit später flexibel und kabellos einsetzbar




Das Gerät hilft beim Entleeren des Tanks und dient als Hilfspumpe, wenn der Motor eine solche für den ordentlichen Standlauf benötigt




Das Teil lässt sich hervorragend mit einem externen Hilfstank kombinieren und erleichtert Arbeiten mit notwendigem Motorlauf ganz erheblich ohne nennenswerte Kosten zu erzeugen. Für Menschen, die gerne am offenen Herzen operieren ein sehr dienstbarer Geist