Kolbenspiel


Während der Sanierung von Bremszangen polieren wir deren Kolben. Einmal, um Rückstände loszuwerden und zweitens, um das Ansprechverhalten der Bremse zu verbessern. Hauptproblem bei der Sache: das Einspannen der Sensibelchen. Lass`mal was bauen!


Typisches Bild: eingebrannter Bremsstaub, verhunzte Oberfläche



So ein Kolben gleitet nicht nur schlecht, sondern malträtiert auch die Manschetten



Ganz anderer Schnack. Blitzeblank und hochglanzpoliert



Mit Gleitstiften sieht`s genauso aus. Auf der rauen Oberfläche können sich die Laschen der Belege nur schwer bewegen und neigen zum Verkanten



Regeneriert flutscht alles viel leichter



Die Vorreinigung erledigen wir schonend und chemisch mit unseren Hausmittelchen und Bädern



Für die Gehäuse reicht das aus, für die Kolben nicht



Da wir die Teile auf der Drehbank polieren, ist das heikelste an der Geschichte das Einspannen der Kolben. Macht man das direkt, können Marken entstehen. Und zum anderen hat man keinen vollen Zugriff auf das Bauteil, da es teilweise im Futter steckt. Abhilfe schafft dieses Kleinod. Aus Kunststoff gedreht und mit O-Ringen bestückt



Die Enden sind für die unterschiedlichen Kolbendurchmesser ersonnen



Bestückt wird der Träger immer nur einseitig. Als entweder mit einem der kleinen hinteren Kolben...



... oder einem größeren vorderen



Das freie Ende wird in die Drehbank eingespannt. Der Kolben lässt sich nun wunderbar am Stück polieren und läuft nicht Gefahr, bei dem Akt beschädigt zu werden. Zudem sind wir gut einen Zentimeter vom Futter entfernt, was das Risiko von fiesem Finger-Aua deutlich reduziert. Funktioniert wie bescheuert



Das Teil kann jedoch noch mehr. Wir haben Innengewinde eingeschnitten, so dass wir die Gleitstifte einschrauben können



Die lassen sich nun ihrerseits komfortabel revidieren



Dreht man sie andersrum ein, kann man Gewinde und Innensechskant beackern



Wieder wie neu. Das Teil erleichtert den Prozess ungemein. Polieren geht über Studieren