Veritas


Jetzt gilt es. Schauen wir mal im Detail an, was wir uns angelacht haben. Erfahrungsgemäß zeigt sich erlegtes Wild nach dem Filetieren nur selten besser, als es der erste Eindruck vermittelte. Soviel sei an dieser Stelle verraten: das Tierchen macht da keine Ausnahme.


Verstörender Anblick. Warum macht man sowas? Kettenfett-Allergie? Ohne Zeigefinger geboren? Schwere Kindheit?



Deutlich weniger Heck-Elektrik als bei den frühen Modellen



Dafür hockt ein ausgewachsener Elo-Cluster vor dem Lenkkopf. Brauchen wir nicht, wollen wir nicht. Kommt alles in die Tonne



Genau wie das Wanduhren-Kabinett



Ein großer Schwachpunkt bei fast allen frühen Einspritzern der Marke: die Sprit-Fittinge am Pumpen-Chassis. Werden wir komplett überarbeiten



Und das isser: der Grund für den Erwerb. Das Modell besitzt nämlich den gleichen „Vielschrauben-Motor“ wie die späten 955i Speed-Triple Modelle. Also eben jenen der letzten Evolutions-Stufe mit verstärktem Kurbelgehäuse und ohne die motormordende Kamikaze-Kupplung. Dafür aber mit satten 120 Pferdchen, also derer 22 mehr als beim Vorgänger



Auch beim Reaktor hat unser Sprühdosen-Picasso gnadenlos draufgehalten



Genau wie bei den Rahmenflanken…



… dem Heckrahmen-Träger…



… den äußeren Gabelrohren…



… den inneren Gabelrohren…



… inklusive Tauchbereich…



… sowie dem Rahmen-Lenkkopf. Grundgütiger!



Das blanke Kurbelgehäuse ist am blühen wie ein kolumbianisches Klatschmohn-Feld im Mai



Was allerdings für vollverkleidete Motorräder völlig normal ist. Die Daytona sah eingangs nicht viel besser aus



Nichts desto trotz, werden wir hier gründlich sanieren müssen. Das machen wir, wenn das Triebwerk gezogen ist



Das Krümmer-Ende ist ausgedünnt und eingerissen. Kein Wunder, hier hat Jahrzehnte-lang ein Endtopf in der Größe eines Getreide-Silos gescheuert



Erfreulich: das Kühlwasser ist zwar alt, aber sauber und frei vom Metall-Fragmenten. Immer ein guter Gesundheits-Indikator



Den Klamauk müssen wir im Verlauf der Aktion irgendwie dezent im Heckbereich deponieren. Womit wir im nächsten Teil bereits loslegen



Das überflüssige Gerümpel wandert hingegen auf die Deponie – und das ist noch längst nicht alles



An dieser Stelle stoppen wir das Zerlegen erst einmal, denn der Heckbereich soll jetzt wie erwähnt erwachsen. Und das erledigen wir, solange alles noch ranzig ist. Macht Sinn, gell…