The Cube


Was wären die Achtziger ohne den Zauberwürfel?! Unser zeitgenössisches Tierchen braucht also auch einen. Unbedingt. Oder noch besser: anderthalb

Und da isser auch schon, der eine ganze. Genau wie bei seinem Urvater, bleibt auch bei dem unseren das Innere mysteriös und verborgen. Aber so viel sei gesagt: die Organe sind 100% Jahrgang 2020



Der Quader bildet die Hauptschaltzentrale unserer Elektrik. Er beherbergt vier unabhängige Sicherungskreise und drei Hochlast-Schaltkreise, von denen jeder bis zu 30 Ampere liefern und vertragen kann. Ein Vielfaches von dem, was die überzüchteten Huppu-Fluppi-Dödel aus dem Aftermarket schaffen. Zudem zieht er offline exakt Null Strom, muss nicht programmiert werden, kommt ohne Blut-Stuhl und Arschphone-Anbindung aus und funktioniert auch unter Wasser – notfalls unter Torpedo-Beschuss



Ein fettes Kabel übernimmt die zentrale Elektronen-Anlieferung



Der zweistöckige Würfel ist modular aufgebaut und befeuert sogar ohne Umwege unsere 20 Ampere Benzinpumpe. Die Kiste ist zudem extrem robust. Wir sind schon mit ’nem Auto drüber gefahren – kein Scheiß!



Abgesichert wird über eingesteckte, vollautomatische Sicherungen. So lassen sich die Kanäle jederzeit präzise auf die jeweiligen Verbraucher anpassen. Außerdem kommt farbiges 80er Zauberwürfel- Feeling auf. Einmal bestückt, kann der Würfel völlig unzugänglich verbaut werden, das Teil ist wartungsfrei und selbstrückstellend



Montiert wird der Würfel mit einer Klemmspange sowie Stehbolzen auf unserem Arbeitsdeck



Aufgeräumtes Spielzimmer. Alles aus Alu, selbst das Elektrozeugs. Rustikale Optik, modernste Technik



Für spätere potentielle Wartungsarbeiten bekommt das System einen zweistufigen „Killschalter“ – das hat sich an den anderen Hobeln über die Jahre bestens bewährt



Der Schalter hängt Upside-Down in der Arbeitsplatte. Gute Zugänglichkeit ist weder notwendig noch gewünscht. Das Ding ist kein reguläres Bedien-Element



Und das hier ist dann der zweite, nur halbe Würfel. Während der erste den gesamten Heckbereich befeuert, ist dieser die Steuereinheit und Relais-Station für die Front. Er übernimmt z.B. die Taster-Steuerung und Versorgung der vorderen Verbraucher incl. AFR-Controller. Durch die Verteilung auf zwei Schaltzentralen können wir alle Wege sehr kurz halten und sparen somit haufenweise Kabelstrecken und Gewirr. Zwischen den beiden Boxen wird lediglich ein Verbindungskabel verlaufen – und das ist wunderbar analog und kein störungsanfälliges CAN-Bus-Geschmodder



Auch der Kasten für vorne hat moderne Innereien, ist ebenfalls schussfest, vollkommen wasserdicht und kann selbst saftige Verbraucher gelassen bedienen. Auch er zieht keinerlei Ruhestrom, ist Störungs-resistent und verlangt Null Programmierung



Nebenbei erlaubt das Duo, das Zündschloss komplett frei von Last-Strom zu halten. Die sonst in Zündschlössern enthaltenen Schaltungen stecken bereits mit in den maßgeschneiderten Boxen. Der Schlüsselschalter wird nur noch banale Signale anliefern. Durch die modulare und verteilte Schaltung kommen wir trotz voll digitaler Motorsteuerung mit extrem wenigen Kabeln aus, die insgesamt nur einen Bruchteil des ehemaligen Original-Baums ausmachen werden



Minimal wird es auch in Sachen Auslöser zugehen. Wir setzen nur eine einsame linksseitige Armatur ein, die neben den Standartfunktionen auch das Auto-Tune und den Anlasser bedienen wird – ohne kryptische Doppel-Belegungen oder Tastenkombinationen. Easy und intuitiv zu bedienen



Rechts ist alles frei! Mehr als Gasgeben und Bremsen braucht der rechte Patscher nicht



Gasgriff und Radial-Pumpe mit klassischem Hebel. Nur ein Fluid-Tank wird sich dazugesellen, das war es dann auf dieser Seite



Irgendwie flutscht das alles gerade mächtig prima. Tatsächlich ist ganz nebenbei und fast unbemerkt der halbe Kabelbaum am Krad. Wenn es in dem Tempo weitergeht, sind die ersten Startversuche nicht mehr ganz fern. Macht Spaß! Wie doof!!