Rappelkiste


Binden wir das ZNS ein und verkuppeln es mit den Komponenten. Haarige Angelegenheit, das lichtet sich jedoch fix. Zudem schreit die ECU nach Erlösung von ihrer provisorischen Kabelbinder-Befestigung. Dem Kind kann geholfen werden



Wir verpacken alle elektrischen Sub-Stränge, nach Thema geordnet, in einzelne Schrumpfschlauch-Kanäle und bündeln diese dann mit Spiral-Mäntel



So entstehen kompakte hervorragend verlegbare Stränge, die sich im Bedarfsfall selektiv öffnen lassen ohne immer gleich das gesamte Paket aus dem Anzug prügeln zu müssen



Der Strang für die Düsen. Jede bekommt einmal geschaltetes Plus sowie den taktenden Kanal von der Box. Nicht komplizierter, als Zündspulen anzuschließen – die ihrerseits übrigens bereits am Versorgungsnetz hängen



Wir verzichten soweit es geht auf Stecker. Innerhalb des Kabelgestrüpps kommen grundsätzlich keine zum Einsatz. Wenn jedoch Anschluss-Zwang besteht, kommen ausschließlich gecrimpte und zusätzlich verlötete Verbindungen zum Einsatz



Das Schöne an dieser ECU ist, dass wir angeschlossene Komponenten in Echtzeit prüfen können und die Verkabelung somit stets im Überblick haben. Das geht sogar ohne Batterie, einfach via USB-Port, welcher das System dann versorgt. Man kann also sofort nach dem Anklemmen einer Komponente sehen, ob sie korrekt verkabelt ist und funktioniert. Das geht soweit, dass man z.B. Zündspulen und Injektoren per Klick in der Software initiieren kann, ohne dass der Motor drehen muss. Im Gegenzug entwickelt sich die Map somit quasi von alleine mit, denn jeder installierte Brocken erhält parallel sein Kennfeld





Neben dem USB-Port hat die Box auch eine RS-232 Schnittstelle, die eine bessere und tiefere Verbindung ermöglicht, aber auf System-Saft angewiesen ist, also nur bei eingeschalteter Zündung Zugriff bietet



RS-232 erlaubt z.B. Firmware-Updates. Machen wir doch gleich mal und bringen den Kasten auf den neuesten Stand



Wir fahren später 100% Alpha-n, also einzig und alleine nach Drosselklappe. Das fühlt sich wie mechanische Flachschieber an – funktioniert aber um Längen besser. Dafür brauchen wir den TP-Sensor, den wir bereits verkabelt haben



Die Box erlaubt vollsequenziellen Betrieb ohne Nockenwellen-Sensor. Sie wertet stattdessen die Druckverhältnisse des ersten Zylinders aus und errechnet daraus den Takt. Dafür braucht es natürlich einen Sensor. MPX-Sensoren von z.B. Motorola oder Freescale funktionieren sehr gut, sind aber eigentlich für die reine Platinen-Bestückung und nicht für den direkten Solo-Einsatz gedacht. Die Teile sind lose deshalb echte Mimosen und reißen sich gerne mal ein Beinchen aus (bei diesem Exemplar bereits geschehen). Wir wollen der mechanischen Heulsuse deshalb einen Panzer verpassen. Dabei muss man darauf achten, die Entlüftungs-Öffnung nicht zu verschließen, sonst haut der Sensor nicht mehr hin. Er braucht unbedingt atmosphärischen Anschluss



Im Vordergrund das fertige Paket, thematisch zu unseren Zauberwürfeln passend. Der neue Sensor ist eingegossen, Schlauch und Kabel nach außen geführt. An der Oberseite sitzt eine M6-Schraube zur späteren Befestigung…



… an dieser Spange



Die ist so konzipiert, dass sie dem Sensorpaket neben der Blackbox Obdach gewährt…



… und diese im gepolsterten Sandwich-Verfahren schonend und vibrationsentkoppelt arretiert. Ein Push-In Fitting signalisiert Kontaktfreudigkeit. Der verpackte Sensor ist mit der benachbarten Box auf kurzem Weg verkabelt. Irgendwie schade, dass das ganze Zeugs später komplett unsichtbar unterm Höcker verschwindet







Verbunden wird der Sensor mit dem Ansaugkanal von Zylinder 1, wo wir bereits ein Fitting-Gegenstück installiert haben. Nur noch die Steuerleitung dazwischen pappen, fertig. Grundsätzlich haben wir damit alles was wir brauchen installiert



Der Vollständigkeit halber packen wir im nächsten Schritt jedoch noch einen kombinierten Druck/Temperatur-Fühler in die Airbox. Ob wir den tatsächlich aktivieren und nutzen, steht auf einem anderen Blatt. Mit Sensoren ist es wie mit Kondomen: lieber einen haben und nicht brauchen als einen brauchen und keinen haben