Rapunzel...


… lass dein` Draht herunter. Viele Originalheimer leben in der naiven Fehl-Annahme, Umbaumaßnahmen würde zu Lasten der Verarbeitungs-Qualität von dem gehen, woran ganze Herden von Ingenieuren jahrelang gewerkelt haben. Das ist ein fataler Irrglaube. Wer schon einmal einen OEM-Kabelbaum aufgeschnitten und in das abenteuerliche Tüdelwerk geblickt hat, das sich unter Isolierband-Schichten versteckt, bekommt einen anderen Blickwinkel auf die Sache. Das, was wir allerdings in diesem Fall vorgefunden haben, hat uns die untere Hälfte des Göbelschachtes auf den kalten Betonboden der Werkstatt fallen lassen.


Vorweg: der Kabelbaum befand sich zu 100% im Original-Zustand. An ihm wurde definitiv noch nie Hand angelegt. Das Ding hat so das Werk verlassen. Als wir das Massekabel gestrippt haben, sind wir auf diese Gruseligkeit gestoßen. Offenbar ist der Strang um gute 20cm zu kurz konfektioniert worden (warum auch immer), so dass man das Kabel „verlängert“ hat. Schwarz war zudem wohl gerade alle, so dass man Rot benutzt hat. Sieht man unterm Isolierband ja nicht



Die Extension ist mit einer Art Seemanns-Knoten mit der eigentlichen Masse-Öse vertüdelt worden. Haben wir noch nie gesehen – und wir haben schon viel auf die Augen bekommen



Man kann nicht sagen, dass man sich keine Mühe gegeben hätte…



… aber das Knotenwerk ist natürlich ultra-gefährlicher Pfusch der übelsten Sorte. Durch diese „Verbindung“ fließt schließlich jedes Ampere-Fitzelchen. Also Anlasser-Strom, Ladespannung und sämtliche Verbraucher. Dass die Bude bisher nicht abgefackelt ist, grenzt an ein Wunder



Wir haben so einiges gesehen, aber das ist eine neue erstaunliche Dimension. Und da es sich hierbei wie erwähnt um den unangetasteten OEM-Kabelbaum handelt, kann man davon ausgehen, dass es sich um keinen Einzelfall handelt. Gruselig



Legen wir die Kabelage erst einmal bei Seite und widmen uns entspannenden Papier-Schnitzereien



Aus einer der ausgeschnippelten Schablonen haben wir diesen Alu-Rohling kopiert



Gilt für Käse, Scheißhauspapier sowie Trägerplatten gleichermaßen: Löcher kann man nie genug haben



Das ist der Auslöser für die Aktion: der Regler, bzw. seine Position. Wir wollen ihn nicht wieder in die unbelüftete Düsternis verdammen, sondern ans Tageslicht holen, wo ihm der Wind sanft um die Klöten wehen kann. Wer an einem sonnigen Frühlingsmorgen einmal unten-ohne auf dem Balkon seinen Frühstücks-Korn genossen hat, weiß um die Gunst der Konstellation



Schön in Nähe der Lichtmaschine positioniert, wo sich der neue Halter formschlüssig in die Rahmen-Beuge schmiegt, fristet er fortan sein umströmtes Dasein



So haben wir den Kupplungsdeckel vorgefunden



Und so werden wir ihn verlassen



Am Heckrahmen haben wir noch eben fix zwei Aufnahme-Laschen angeschweißt. Wofür, zeigt sich später



Das Achterdeck ist fertig. Die Knotenbleche wurden ebenfalls zart perforiert



Muss einfach mal eben sein: Alles sehr lose und ohne Halter aufgeworfen und Höcker auf halb Acht, aber ausreichend, um einen ersten Gesamteindruck zu erhaschen und Motivation zu tanken



Das ist auch bitter-nötig, denn der Ausgangs-Zustand hat den Platz im Schlüpfer nicht knapp werden lassen und machte das Beantworten der Frage: „Lohnt sich der anstehende Aufwand überhaupt?“ nicht einfach