Heck`n`Schneider
Wir haben schon ein bisschen Angst vor dem anstehenden Unterfangen. So eine Verrentnerung ist schließlich absolutes Neuland für uns. Normalweise gehen die Maßnahmen eher in die umgekehrte Richtung. Wenn das mal gut geht…
Nach der linken Raste ist nun die rechte dran. Wir wollen die langweilige Auspuffhalterung ersetzen, den malträtierten Bremshebel renovieren, uns der Adapter-Platte entledigen, das Pedal austauschen und die gammeligen Schrauben in den Ruhestand schicken
Die Beschädigung des Hebels ist extrem dubios. Von einem Sturz kann sie eigentlich nicht herrühren. Spielt auch keine Rolle, denn Scheiße sieht die Sache so oder so aus
Erst einmal besorgen wir es der Grundplatte. Der Alu-Streifen kommt weg
Wir haben eine Verlängerung angeschweißt, verschliffen und poliert sowie ein Stück Rundmaterial hinzugefügt, welches auf der Rückseite durchgehend verbraten ist. Am anderen Ende hockt eine ebenfalls angeschweißte Langmutter, welche exakt bis zur Schalldämpfer-Lasche reicht und dieser Halt gibt. Neue VA-Schrauben komplettieren das Bild
Ein neues CNC-Pedal macht einen schlankeren Schuh und erlaubt mehr Hebelweg
Die Scharte haben wir heraus geschliffen und den Arm poliert. Das Hebel-Ende ist jetzt unten abgerundet, was weiteren Freiraum erzeugt. Damit ist die Rasten-Abteilung so gut wie fertig
Zeit, um sich langsam an das Bodywork zu wagen. Abgesehen vom Tank wird alles erneuert. Wir tummeln uns bei solchen Maßnahmen gerne im Themenpark eines Herstellers, welcher in diesem Fall (dem verbauten Motor folgend) Kawasaki lautet. Für ein paar Taler haben wir dieses abgeranzte Z-Heckteil besorgt
Natürlich können und wollen wir es in dem Zustand nicht gebrauchen. Und da man an Plastik nicht mit GFK andocken kann (das hält nicht!), nutzen wir den Klumpen lediglich als Form und erstellen einen Abdruck. Mit Klebeband kaschieren und verschließen wir die ungewollten Bereiche…
… und machen danach das Ende mit einem Stück Plaste dicht
Damit ist das Muster soweit vorbereitet und kann seiner Bestimmung übergeben werden
Das OEM-Ding hat seinen Job damit erledigt und wird nicht weiter gebraucht. Den Abdruck richten wir am Hobel wunschgemäß aus und laminieren dann den Sitzbereich sowie die Flanken an
Nur so lassen sich die Übergänge ausformen
Wichtig: immer ordentlich übers Ziel hinaus schießen, so dass man die Endform später heraus säbeln kann und schöne Kanten erhält. Davon sind wir in diesem frühen Stadium aber noch meilenweit entfernt
Durch den abwechselnden Lagenaufbau (innen/außen), kommt es in Problemzonen schon mal zu Lufteinschlüssen. Diese Fräsen wir auf, so dass sie mit der nächsten Lage geflutet und sauber verschlossen werden
Auch kleineren Lufteinschlüssen geht`s an die Wäsche. Erst großzügig auffräsen…
… und dann mit der nächsten Lage verschließen
Die Rohform ist damit soweit fertig. Als nächstes müssen wir die endgültige Kontur festlegen, diese heraus schneiden und den Brocken in Form schleifen. Staubige Zeiten kommen auf uns zu – für die Prognose muss man nicht mal den Wetterbericht einschalten.