Gebrechen
Dann schauen wir mal etwas genauer, was wir uns da angelacht haben. Der Gesamteindruck war bereits sehr beschaulich. Das bedeutet jedoch nicht, dass es unterm Mieder nicht wurmstichig zugehen kann. Gerade bei vollverkleideten Mopeten birgt der Plaste-Rock gerne so manche Parasiten und Ungeziefer
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Immer ein guter Gradmesser für die Vita: ein Blick in die Tankdeckel-Wanne. Sieht aus wie frisch gefeudelt. Sehr gut!
Der Deckel selber gibt sich ebenfalls keine Blöße. Sicheres Indiz für einen behüteten und trockenen Stellplatz
Interessant: externes Regel-Ventil. Hatten wir so noch nicht in den Fingern
Die Schnellverschlüsse am Tank sind intakt und dicht
Quetschverbinder sind absolut nicht unser Ding – aber zumindest wurden diese vernünftig installiert und isoliert
Makellose Gabelrohre
Rektal ist ebenfalls nichts im Arsch – was fast schon paradox ist
Da geht mir das Herz in der Hose auf. Eine durchspühlte Rail aus Aluminium. Wundervoll! Wurde leider bereits beim nachfolgenden Jahrgang durch günstigeres Plastik ersetzt
Kettenöler – darf schon aus rein religiösen Gründen nicht bleiben
Nachgerüstete Steckdose. Nichts ist für einen neuzeitlichen Mittel-Europäer angsteinflößender, als der bloße Gedanke an einen leeren Arschphone-Akku und somit nicht alle 10 Minuten ein dämliches Selfie auf Hackfressenbuch oder Pissagram platzieren zu können
Auch im Maschinenraum alles bestens
Dann haben wir das hier gefunden und konnten es erst nicht richtig zuordnen...
... bis wir das damit angesteuerte Teil gefunden haben. Jemand hat eine LED-Leuchte ins OEM-Gehäuse eingebaut. Und das auch noch richtig gut. Neue Technik in alter Optik, kann man auf jeden Fall machen
Es wäre keine Triumph, wenn der Tankablauf nicht dicht-zementiert wäre
„Die Kiste wird gerne mal recht warm. Vor allem im Stau und bei längeren Fahrten in der Stadt mit langsamen Geschwindigkeiten“ hatte man uns mit auf den Weg gegeben. Erster Gedanke: Wasserpumpe, Lüfter oder Thermostat. Zeigte sich jedoch alles unverdächtig
Das schöne an den Triumph-ECUs ist, dass man mit freier Software sowie einem OBD-Kabel auf sie zugreifen kann. Das schlechte ist, dass es gemacht wird. Und zwar bevorzugt von Menschen, die von der Materie soviel Ahnung haben, wie `ne Kuh vom Eiskunstlauf. Die Einschalt-Temperatur für den Lüfter ist auf 106 Grad gestellt. Kein Wunder, dass die Kiste in Fahrtwind-armen Situationen ins Schwitzen kommt. Wir haben den Wert reduziert – und oh Glückes Geschick: das Tierchen zeigt sich plötzlich thermisch vollkommen unproblematisch. Wer konnte das ahnen?!
Das ist alles fast zu schön, um wahr zu sein. Keine Angst, das dicke Ende kommt noch. Allerdings nicht seitens des Krads, sondern in Form des ersten angeschafften Umbau-Teils. Wie angedroht, wollen wir die Einarm-Schwinge ersetzen. Und zwar gegen eine der „Final Edition“. Und so haben wir uns einen entsprechenden Balken besorgt, von einem „Teile-Profi“. „Guter Zustand, voll funktionsfähig“ versprach die Offerte. Was kann da schon schief gehen?!
Die Umlenkung. Stahlfreier Edelrost
Klemmschraube: Gewinde im Arsch, Bolzen gebrochen. Und die Lager verlieren ihre Nadeln wie ein Weihnachtsbaum im Februar
Keine Ahnung, wie so was passieren kann. Wir habend das Teil nur per Not-OP amputieren können
Und was, bei Satans unrasierten Eiern, bringt Menschen dazu, eine Klemmung mit Kupferpaste einzukleistern?!
Und zu guter Letzt: Distanzrohr der Schwingen-Lagerung nebst Buchse. Des weiteren sind sämtliche Gewinde vergnaddelt und die Lager der Achse sind mit ihren Sitzen dermaßen zusammen-gerostet, dass wir sie nur mit viel Hitze und einem fetten Hammer heraus bekamen. Das Teil hat augenscheinlich die letzten zehn Jahre irgendwo draußen im Garten gelegen, anders kann ich mir den Zustand nicht erklären. Hier wird einiges an Restaurierungs-Arbeiten fällig, was wir uns eigentlich gerne erspart hätten. Unser Dank gilt dem Schrott-Händler, ohne den das nicht nötig gewesen wäre