Flucht in Ketten
Machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben. Rechtsseitig ist das Rad, bzw. sein notwendiger Abstand zur Schwinge mittels umgefrästen und neu ausgebuchsten Bremssattelträger am Anschlag. Mehr ist hier nicht herauszuholen
Auf der Gegenseite sorgt eine frisch gedrehte Buchse für Ausgleich – und der um 13mm abgedrehte Kettenradträger für Tiefgang. Ein Alu-Kettenrad mit platzsparender 520er-Teilung ist bereits angeschraubt
Vorher: Abstand Schwinge zu (virtuellem) Kettenrad, keine 20mm
Nach dem Abdrehen sind es über 30mm
Das Rad ist fest montiert und ausgerichtet. Mit zwei Klemmen fixieren wir ein Rohr so, dass es der äußeren Oberfläche des Kettenrads folgt
Auf diese Weise können wir die Position des Ritzels bestimmen. Wenn es ebenfalls mit dem Rohr auf Tuchfühlung geht, wissen wir, wo es hin muss und können die Sache vermessen
Das Ergebnis der Messung wird dann in Form einer Buchse auf die Welle geschoben
Das Ritzel (sitz auf dem Bild noch lose) hockt am Ende der Verzahnung – selbst mit dem abgedrehten Kettenradträger. Noch weiter nach innen geht nicht, denn dann käme die Kette mit dem Reifen in Kontakt. Und das Rad aus der Mitte nehmen, kommt nicht in die Tüte
Fest angezogen trägt die Verzahnung auf voller Breite. Zwar nur knapp, aber „knapp“ reicht vollkommen aus
520er Kette der höchsten Zugfestigkeit von JT. Original sitzt hier eine 630er, wie sie sonst nur der Leo-Zwo verwendet
Linksseitig gepeilt, kann man schon mit bloßem Auge sehen, dass die Nummer fluchtet
Und auch im kritischen Bereich ist rundherum genug Abstand zu Rahmen, Motor und Fahrwerksteilen
Wir haben die Endübersetzung nicht verändert, wohl aber ich Zustandekommen. Durch den Umstieg von 630 auf 520 hat sich die Kettenteilung geändert – und damit bei gleicher Zähnezahl der Durchmesser von Ritzel und Kettenrad. Hinzu kommt die fette Schwinge mit zusätzlichem Platzbedarf. Deshalb gab`s vorne (2) und hinten (6) ausgleichenden Aufschlag
Um ausreichenden Freigang zu schaffen, haben wir deshalb die Übersetzung aus den größtmöglichen Komponenten zusammengestellt, derer wir habhaft werden konnten. Das spürt man auch bei der Kettenlänge: trotz kurzer Schwinge sind 120 Glieder verbaut. Die Sache zahlt sich aus. Die Kette hält sich somit von Schwinge und Rahmen sowohl seitlich als auch in der Höhe fern. Wem das Kettenrad bekannt vorkommt: jepp, das ist der eineiige Zwilling des filigranen Schönlings, den wir schon in der Sprint RS eingesetzt haben. Macht einfach einen schlanken Schuh