Ein Cluster für den Laster


Warum etwas kaufen, wenn man es auch in erquicklicher stundenlanger Heimarbeit selber bauen kann?! Heute auf der Speisekarte: ein LED-Cluster


Alles beginnt mit diesem, per Handkantenschlag abgetrennten Klumpen



Den bringen wir innen wie außen in die gewünschte Form. Das Ding soll später als Einsatz in die Cockpitplatte wandern. Es misst keine 25mm im Durchmesser und hat innen einen Absatz



Und zwar für das hier. Dieser Schnippsel getöntes Plexiglas wird zu einem passenden Linsen-Einsatz verdingt



Rechts der Cluster-Körper, links ein passend zu seinem Innenleben gedrehter Stopfen. Der passt exakt zum Absatz und wird uns als Werkzeug dienen



Wir bestücken seine Pass-Fläche mit doppelseitigem Klebeband



Auf eben diesem befestigen wir die Plexi-Scherbe und schneiden sie ganz grob zu



Dank dem Träger können wir das Teil nun Einspannen und bearbeiten. Auf der Drehbank bringen wir Kontur in die Sache. Da der Stopfen zum Innenleben unseres Gehäuses passt, müssen wir das Glas nur bündig runter hobeln und fertig ist die Laube. Im Anschluss gab’s noch einen mit dem Sandstrahler auf die Mütze, so dass das Plexiglas gleichmäßig mattiert ist



Das Plättchen passt technisch und optisch exakt in den Sitz des Gehäuses. Alles schön Schwarz-in-Schwarz



Die Bestrahlung entspiegelt die Oberfläche und macht sie diffus. Rechts zum Vergleich eine unbehandelte, spiegelnde und stark reflektierende Oberfläche. Links ist dank Bestrahlung nichts von der Schraube zu sehen



In den Cluster sollen drei LEDs, mehr brauchen wir nicht. Es würde jedoch dreimal so viele hinein-passen. Man könnte mit dem Kleinteil also locker den gesamten Bedarf abdecken. Ist in unserem Fall jedoch nicht nötig



Das Teil bildet eine Mapping-Anzeige für den Turbo-Betrieb. Eine einzelne blaue LED für Mapping 1 und die beiden roten signalisieren Mapping zwei. Die Umschaltung erfolgt automatisch über eine Eigenbau-Steuerung, welche Ladedruck-abhängig werkelt. Da Fehlfunktionen die Motorgesundheit bedrohen würden, ist es beruhigender die Sache im Auge behalten zu können. Und dafür ist der Cluster da. Später wird dann entsprechend natürlich nur die jeweilige Seite leuchten und nicht beide zusammen



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LED-Igel. Die Leuchtkörper kleben wir ein, die Wurzelkanäle werden nach der Verkabelung vergossen



Ohne die Streuscheibe sind die LEDs mächtig hell, strahlen jedoch nur in einem sehr engen Winkel ab. Sie brennen also entweder Löcher in die Netzhaut oder sind nicht zu sehen. Dazwischen liegen nur wenige Grade



Mit der matten Streuscheibe wird die Sache diffuse und vom Blickwinkel unabhängig. Die LEDs projizieren das Licht auf die Scheibe, welche es dann weitergibt. Außerdem eliminiert sie störende Lichtspiegelungen und Sonnenreflektionen. Die Sache funktioniert im Hellen wie im Dunkeln wunderbar und blendfrei



Sind die Funzeln stromlos, sieht man sie zudem nicht und die Nummer schaut nicht ganz so nach Golf-1 Cockpit aus



Fertig verkabelt. Vorwiderstände senken die Spannung ab



Isoliert und vergossen. Das Ding funktioniert notfalls auch auf Tauchgängen



In den Cluster haben wir einen M6-Stehbolzen eingelassen und einen Becher gedreht, der mittels einer Mutter beigezogen wird



Der Cluster wird durch eine passende Bohrung in der Cockpit-Trägerplatte gesteckt, ausgerichtet und dann mittels der Mutter geklemmt. Nach oben ragt er nur wenige Millimeter heraus, der untere Teil ist im Betrieb unsichtbar – auch wenn er sich eigentlich nicht verstecken muss. Damit ist unser Eigenbau-LED-Cluster fertig



Kosten: ein paar Cent fürs Material und einen erbaulich verbrachten Abend gab`s gratis dazu. Werkbank statt Arschphone!