Badetag

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Neben den typischen Einweg-Papier-Luftfiltern, gibt es bekanntermaßen auch Dauer-Elemente: entweder als Einsätze, „offene“ Einzelfilter oder als Teil von Modulen. Genau wie Einweg-Luftfilter verschmutzen auch die Gewebe-Geräte mit der Zeit - verlangen jedoch nach Reinigung und Aufmerksamkeit statt simplem Ersatz. Insbesondere direkt an der freien Natur arbeitende Hallodris in durchaus straffen Zyklen.





Der Zubehör-Markt hält für die Prozedur jede Menge Chemie und komplexe Vorrichtungen bis hin zu Waschanlagen parat – die man sich natürlich amtlich bezahlen lässt. Es geht mit einem Griff in Muttis Putzmittelschrank jedoch deutlich günstiger – und zuweilen sogar effektiver.

„Wäsche-Bleiche“ heißt das Zaubermittel. Dabei handelt es sich um einen Waschmittel-Zusatz in Pulverform, der dazu dient, die Effizienz des Klamotten-Bads erhöht. Gibt`s von verschiedenen Herstellern von Noname bis zu den bekannten Marken. Das Granulat ist oft in kleine quietsch-bunte Eimerchen verpackt und in jedem Supermarkt für ein paar Euronen zwischen Weichspüler und Tabs zu finden. Als Zuber benutzen wir einen alten Plastik-Pott, der größentechnisch zum zu reinigenden Filter-Element passt



Das Zeichen birgt zum einen für Qualität – und ist zum anderen ernst zu nehmen. Ohne Gummihandschuhe und idealerweise Schutzbrille geht hier nichts. Den Filter greift der Zunder nicht an, er kann mit dessen Materialen umgehen, muss er doch auch Opas Schlüpfer-Gummi, die Reißverschlüsse an Muttis Domina-Kostüm und Vatis Latex-Anzug für den allfreitäglichen Fetisch-Abend im Gemeinde-Haus schonend behandeln. Die Chemie stimmt also



Wir füllen den Eimer soweit mit warmem Wasser, bis der Meeresspiegel hoch genug ist, damit das Element komplett versinken kann und rühren nun das Pulver ein – mehr als eine viertel bis halbe Kappe ist nicht nötig, das Zeugs ist extrem effizient



Die Tauchfahrt von U-4000 kann beginnen. Loses Geröll haben wir zuvor abgeklopft



Präsentiert sich die Bade-Lösung anfangs noch Koks-weiß…



… löst sich bereits nach kurzer Zeit der Schmodder aus dem Filter und die Suppe macht einen auf Cappuccino-Crema



Nach etwa einer Stunde sieht`s im Eimer aus wie in der Darmperistaltik eines inkontinenten 90-jährigen. Die Einwirkzeit richtet sich nach dem Grad der Verschmutzung. Zwischenzeitliches Schwenken des Zubers und somit Durchspülen des Elements unterstützt den Vorgang. Am Ende wird der Filter entnommen und mit klarem Wasser gespült. Jetzt entweder an der Luft trocken lassen…



… oder mit Druckluft durchpusten - immer von innen nach außen!



Blitzeblanker Schlawiner, jetzt kann der Kleine wieder raus zum Butschern



Vorher gibt´s jedoch noch eine Dusche aus der Filter-Öl-Brause. Hier sollte man tatsächlich auf ausgewiesene Produkte setzen. Motoröl, MOS2 oder Haarspray haben hier nichts zu suchen und ruinieren des gerade erzielten Effekt wieder. Filter-Öl ist nicht teuer und ergiebig. Weißt das Element wie in unserem Fall Dichtflächen auf, ist Silikon-Fett das richtige Mittelchen. Normales Fett greift Gummi an und bleibt deshalb in der Schublade. Silikon-Fett ist in jeder Autozubehör-Bude zu bekommen und wird dort z.B. als Schmiermittel für Schiebedächer vertickert. Kostet ebenfalls nicht die Welt



Blitzesauber, aprilfrisch und bereit, wieder tonnenweise Umgebungsluft in freudespendenden Vortrieb umzuwandeln – und riecht auch noch extrem gut. Mit so einem Pott Bleiche kann man locker mehrere Dutzend Reinigungen vollziehen, was die Sache kostengünstig praktisch neutralisiert und zu einer echten Alternative zu den teuren Spezial-Lösungen der verdächtigen Hersteller macht. Mutti ist eben doch mal wieder die Beste.