Sie sind der Meinung, das war… Spritze

Es ertönt jetzt zwar keine heulende Sirene und es aktiviert sich auch keine hysterisch kreiselnde Rundumleuchte. Und auch Hans Rosenthal hüpft nicht wie frisch auf eine Tretmine gelatscht unter die Decke. Trotzdem wird’s Spritze. Verwirrt?! Wir auch!

Machen wir also lieber dalli-dalli weiter mit unserer Einspritzanlage. Nachdem die Drosselklappenkörper ausgerichtet und passend zugeschneidert sind, bestücken wir sie nun mit ihren Organen. Statt Leber und Milz wandern gut durchblutende Einspritzventile in den Brustkorb



Natürlich (!) passen die erwählten Exemplare nicht zu den Drosselklappen. Das fängt mit der Inkompatibilität ihrer Sockel an. Die passen weder von der Form, noch vor der Größe her…



… in die gut einen Millimeter zu kleinen Öffnungen der Klappen



Zum Glück hat Gott für diese Problematik den Bohrer erfunden. Der Durchmesser passt nach dem rohen Drillen schon mal (der Grat verschwindet später noch, wenn wir den Spritzkanal ausformen). Schön zu sehen: die vier Austrittsöffnungen der Düse





Mittel eines gedrehten Dichtrings flutscht die Düse nun in den andersartigen Sitz



Düsengrößen werden in Fördermengen angegeben. Diese hier macht bei 3 Bar unsere Rommy Schneider Teetasse in einer Minute voll, schafft also etwas über 320cm³, was schon recht üppig ist und ausreichend Reserven für Schweinereien wie Turbo oder NOX hat. Wir werden es (dieses Mal) jedoch beim reinen Sauger-Betrieb belassen



Mit Sprit werden die Düsen von Oben über die „Rail“ oder auch „Ringleitung“ beaufschlagt. Hier steht der Saft im Betrieb mit 3 Bar an. Natürlich passt auch an dieser Stelle nichts Fertiges zu unseren modifizierten Klappen. Also stricken wir uns wie gewohnt selber eine Rail





Dazu bedienen wir uns eines solchen Rohlings, den es als Meterware gibt. Das Profil ist ideal für den Rail-Bau



Wir brauchen zunächst die exakten Abstände der Drosselklappen – und damit der Düsen



Die Werte übertragen wir auf den Rohling und bohren diesen dann passend zu den Düsen-Top-Ends auf. In unserem Fall 11mm



Die so entstandenen Führungen sind in Bohrqualität jedoch noch viel zu rau. So lässt sich die Düse nicht sauber einführen und der O-Ring läuft zudem Gefahr, Schaden zu nehmen



Mit einem Dremel nebst Polieraufsatz rücken wir den späteren Düsen-Sitzen zu Leibe



… und glätten die Oberfläche in mühsamer Kleinarbeit. Wird langsam, reicht aber noch nicht



Fertig poliert flutschen die Düsen in die Sitze



Fertig. Alle Düsen sitzen an Ort und Stelle



Die elektrischen Anschlüsse sind frei zugänglich. Wunnääbaa!



Nun müssen wir die Rail noch irgendwie befestigen



Dafür nutzen wir die an den Klappen vorhandenen Aufnahmen…



… und schrauben dort einen Alu-Winkel an



An dessen Rücken machen wir die Ringleitung fest



Dazu bohren wir erst Löcher in den Winkel und dann passende in die Rail, schneiden Gewinde ein...



und verschrauben alles miteinander



Damit ist die Ringleitung konstruktiv grundsätzlich fertig. Anders als serienmäßige wird unsere durchspült, hat also neben einem Eingang auch einen Ausgang, was Ablagerungen verhindert. Das Beschneiden auf die endgültige Länge, das Anbringen der Fittinge und optisches Finish erledigen wir erst im Zuge der Endmontage. Dann wird klar sein, wie die Platzverhältnisse ausfallen







In dem Stadium wird sich auch entscheiden, wie herum wir die Bank montieren. Bis auf weiteres belassen wir es mal klassisch bei Düsen-oben. So schaut’s am Triebwerk aus. Grundsätzlich ist die Einheit damit betriebsbereit. Fände auch Hänschen geil!


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