Ein Tank voller Probleme
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Da ist sie wieder, die Problemzone ältlicher Insulaner: der Tank. Von Verkalkung bis Inkontinenz ist alles an Board.
Spaßeshalber haben wir gleich mal die Ablaufstutzen gezogen. Der erste ging noch recht geschmeidig heraus, der zweite ist auf halbem Weg abgerissen, was kein großes Wunder ist, war er doch fest einzementiert
Die originale Tankhaube werden wir ersetzen. Zum einen, weil sie marode ist und zum anderen, weil wir eine andere Form wollen. Erfreulicherweise haben wir noch einen Rohling liegen, den wir für die vorige Daytona als Backup gebaut haben. Diesen verdingen wir nun, was uns eine Menge Gekleister erspart
Bis hierhin entspricht das GFK-Teil noch dem OEM-Vorbild
Das ändern wir jedoch sogleich, nachdem wir die Mütze grob geglättet haben
Wir wollen nämlich eine gestreckte und dynamischere Optik
Weshalb wir die Haube beidseitig nach vorne verlängern
Nach dem Aushärten füllen wir die Übergangs-Kanten auf, so dass wir innen wie außen Material wegnehmen können, ohne dass das Teil auseinander fällt
Hat sich schon beim letzten Mal wunderbar bewährt: zusätzliche vordere Halterung zur Entlastung der Tank-Verschraubungen
Den (auf Grund der Verwendung eines anderen Wasserkühlers) rechtsseitig verlaufenden Schlauch binden wir mit ein
Fast fertig. Die Tankhaube reicht fortan bis zur unteren Rahmen-Phalanx
Widmen wir uns dem Sprit-Fass. Nicht anders zu erwarten: die Plastik-Schnellverschlüsse sind fratze. Wir haben vorsorglich metallischen Ersatz bereits liegen
Der Pumpenraum sieht gut aus, nichts auffälliges und alles sauber
Dann haben wir jedoch dieses äußert verdächtige Stück Harz aus dem Zuber geangelt. Von der Konsistenz her könnte es ein Stück der Innenbeschichtung sein, vielleicht aber auch etwas anderes
Die rechte untere Aufnahme macht uns zusätzlich nervös. Zwar ist sie dicht, allerdings war das wohl nicht immer so. Da ist zum einen dieser nicht serienmäßige Glibberkram um die Nietmutter, dazu der fehlende Lack...
... und die korrespondierende Zone am Rahmen, wo mehr als offensichtlich über lange Zeit Benzin sein tropfendes Werk verrichtete. Deshalb ja auch die „Lackierung“ des armen Geröhrs. Wir gehen kein Risiko ein und werden die Nieten ausbohren und danach die Stellen dauerhaft abdichten. Darin haben wir inzwischen Übung als auch ein entsprechendes Verfahren entwickelt
Zum Vergleich die entsprechende linke Aufnahmestelle. Hier ist der Lack noch komplett vorhanden und auch kein Glibber zu sehen. Dennoch werden wir auch hier Hand anlegen. Und sei es nur für ein besseres Bauch-Gefühl
Wir sollten Recht behalten. Denn diese beiden Delinquenten kamen während der Arbeiten ans Tageslicht. Sie zeugen vom typischen Vorgehen, wenn der Tank anfängt zu lecken. Dann wird der Bereich nämlich gerne mit einem Harz ausgegossen, was jedoch nicht vernünftig funktioniert, weil der Kleister keine Verbindung mit dem Tankinneren eingeht. Das Harz liegt also nur auf und wird sich im Laufe der Zeit ablösen – so wie hier geschehen. Wir raten deshlab dringend von diesem Verfahren ab
Das ist die Wurzel des Übels: die eingepressten Verschraubungs-Nieten. Mit der Zeit leiern sie aus und lassen Sprit austreten. Im schlimmsten Fall wandern sie komplett heraus und hinterlassen ein klaffendes Loch (siehe die vorige Daytona)
Wir entfernen die Übeltäter komplett, schneiden Gewinde in die Stelle und machen den umgebenden Bereich lackfrei
Dann drehen wir einen passenden Stopfen aus einem korrespondierenden Material. Der Stopfen wird anschließend mit einem 2K-Spezialkleber, der explizit für Kunststoff-Tanks geeignet ist, eingesetzt. So erzeugen wir eine hermetische formschlüssige Verbindung gleicher Werkstoffe. Das hält!
A prospos „Halten“. Was auch hält wie bescheuert, ist das Sediment im Abgang für den Tanküberlauf
Das Zeugs ist so hart, dass selbst Ausbohren alles andere als einfach ist
Ja, Triumph und ihre Tanks. Schon kurios, dass die Briten es weit über ein Jahrzehnt nicht geschafft haben, Grund in die Sache zu bekommen.