Gasarbeiter

Im Gegensatz zu einem trockenen System gehören nämlich bei unserer nassen NX-Geschichte deutlich mehr Bauteile zum Kit, die aber kein unnötiger Plunder sind, sondern der Preis, den man gerne zahlt, wenn man Nägel mit Köpfen machen will. Zudem verbaue ich den Satz nicht in Standard-Konfiguration, sondern mit ein paar leckeren Zusatzgimmicks wie etwa einem Purge. Das ist grundsätzlich nichts anders, als ein zweites Magnetventil, das solo auslösbar ist und mit im Lachgasstrang hängt. Nach der Benutzung der Anlage bleiben Gasreste in den Leitungen zurück, die sich verflüssigen und nicht mehr als Verbrennungskatalysator fungieren können. Drückt man beim nächsten Shot auf den Trigger, macht sich der Umstand durch verzögertes Ansprechverhalten bemerkbar, denn der segensreiche Schub setzt erst wieder ein, nachdem die alte Jauche durchgespült wurde und frisches Aerosol ansteht. Das Purgeventil erledigt das vorweg und entlässt den Schmodder durch einen Bypass.


Inzwischen wurde auch die aufgebohrte Hohlschraube in die Tankplatte eingesetzt und dient ab sofort als Zapfstelle für das flüssige Gold. Von hier aus geht es dann zur externen Spritpumpe des NX-Systems







Ja, Herr Wachtmeister, ich transportiere meine Taucherausrüstung grundsätzlich mit dem Krad. Die Flasche ist inzwischen entlackt, geätzt und gebürstet, das Auge gast halt mit. Oder so...







Zwischen Nozzles und Zuleitungen kommen Düsen, über welche sowohl Menge als auch Mischungsverhältnis von N2O und Sprit geregelt werden. Die Bestückung entscheidet über die mobilisierbare Zuatzleistung. Dem Kit liegen diverse Sätze in verschiedenen Größen bei, so dass man von wild bis wahnsinnig so ziemlich alles umsetzen kann







Die Leitungen habe ich mit Schrumpfschlauch überzogen, damit ihre Stahlflexhüllen nicht an den Kabeln und Leitungen scheuern. Die Verbindungen sind alle mit Loctite gesichert und abgedichtet. Undichtigkeiten in dem Bereich wären äußerst unerfreulich







Der Purge-Port am Magnetventil. Hier wird ein zweites angeflanscht, das auf Kommando die Verbindung zur Atmosphäre herstellt und die Leitungen von unbrennbaren Altlasten befreit







Und so sieht die Nummer gasseitig trocken zusammengesetzt dann aus. Das NX kommt durch die Leitung rechts zum Magnetventil und geht von da aus in den Verteiler, der wiederum mit den Injektoren verbunden wird. Das Purge-Ventil ist statt mit einem Verteiler mit einem Auslass bestückt, durch den es abbläst wie Moby Dick vor dem Angriff auf Ahab







Tja, und das alles muss jetzt noch irgendwie ans Krad. Vorzugsweise so, dass es auch funktioniert und nicht zu dämlich aussieht. Links im Bild ist übrigens die Spritpumpe mit vorgeschaltetem Filterelement, daneben das dazu gehörende Magnetventil







Das Purge-Ventil habe ich um 180 Grad verdreht zum Hauptventil montiert, damit es ins Freie und nicht auf den Ventildeckel speit. Statt der mitgelieferten Haltebleche habe ich wieder Eigenkonstruktionen als Trägereinheit verbaut







Genauso ergeht es der Spritpumpe. Zwar liegt dem Kit eine Schelle bei, ich hab´s aber gerne etwas massiver und deshalb aus einem Stück VA-Rohr etwas geschnitzt. Das Rohrstück habe ich längs aufgeschnitten, zwei passende Bleche angebraten und diesen eine dreifache Klemmung spendiert. Halt findet das Gebilde am Flaschenträger. Ebenfalls dort befestigt ist das Magnetventil für die Spritader. Der Weg bleibt so schön kurz. Das gilt sowohl für die Zuleitung, als auch für die Stränge vom Verteiler zu den Nozzles







Damit wäre dann endlich alles an Bord. Das Geschlängel aus Leitungen, Kabeln und Bauteilen benötigt natürlich einiges an Platz. Eine vernünftige Planung im Vorfeld ist immens wichtig und erspart potentiellen Frust. Mindestens die Hälfte der Arbeitsstunden habe ich mit dem Checken von Anordnungen, Messen und Probieren verbracht




Auch wenn durch die Anlage noch nicht ein Furz Gas geflossen ist, so hat doch schon alleine der Einbau eine Menge Spaß gebracht. Zudem machen Flasche und sichtbare Technik einiges her und erhöhen den Eisdielenfaktor um zwei Stufen. Damit endet unser dreiteiliger Exkurs ins Land der unterhaltsamen Zusatzleistung.