Finale Kranke

Nach gerade einmal fünf Monaten Bauzeit war das Projekt soweit durch. Und durch waren wir auch. Einen Haufen Kohle für einen zusammengepfuschten Turbo-Kit ausgegeben, in der naiven Fehlannahme, dass wir durch den Paket-Kauf zumindest auf der Ebene kummerfrei bleiben würden. Ein kapitaler Trugschluss, wie sich zeigte. Der Eimer lief wie ein Sack Nüsse, der Kit war bestenfalls halbgar und übergeben wurde uns das in einwandfreiem Zustand angelieferte Krad mit einem Motor, der auf der ersten Zylinder keinerlei Kompression mehr hatte und kaputt geschraubt war. Die Kohle hätten wir besser verbrennen können – das hätte zumindest warme Füße gebracht. So aber ist ein Haufen Zeit und weitere Kohle dafür draufgegangen, den teuer eingekauften Bockmist wieder auszutreiben. Mehr als einmal stand der Kutter kurz vor einem warmen Abriss, weil es einfach keinen Spaß und Sinn mehr machte sich das Drama weiter anzutun. Selten so viel geflucht und einen dicken Hals beim Schrauben bekommen. Jeder Griff an den Hobel war wie ein Griff in einem Eimer randvoll mit Scheiße. Sehr, sehr teures Lehrgeld.

Aber zum Aufhören fehlt uns zum einen das dazu nötige Gen und zum anderen waren wir einfach schon viel zu weit und hatten viel zu viel Blut, Schweiß und Kohle investiert. Für einen 250kg schweren Briefbeschwerer war es zu spät und deshalb wurde die 14er als erstes Moped zum Dauerprojektbike an dem wir bis heute schrauben, werkeln und entwickeln. Deshalb endet mit diesem Kapitel die ursprüngliche Aufbau-Doku und wir schwenken um in den Tagebuchmodus, in welchem wir die weiteren Umbau-Schritte dokumentieren werden. Und die sind nicht von Pappe!