Übelraschung
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Wenn du dich mit einem knapp 25 Jahre alten Tierchen verlustierst, kommt irgendwann der Punkt, wo du dir deine Flossen an ihrer Cellulitis aufreisst. Alter hinterlässt Spuren, zum Teil recht üble. Deshalb tragen wir in dieser Folge sicherheitshalber Handschuhe. Genützt hat das jedoch nichts.
Ein bisschen verschrumpelte Oberhaut hätte uns nicht aus den Latschen gehauen. Was uns beim Radausbau zwischen die Finger geriet, hingegen schon. Eine der beiden Achs-Klemmschrauben war nämlich abgerissen. Wem auch immer das passiert ist, der Schlawiner hat den Rest mit etwas Kleber wieder ins Loch gesteckt. Nicht die feine Art
Und natürlich handelt es sich um eine VA-Schraube. Edelstahl in Aluminium ist wie Tropenholz in Softeis. Wir machen es trotzdem. Uns bleibt auch nichts anders übrig, denn der in der Gabel verbliebene Teil muss nunmal raus. Ausrichten, fixieren, fetter Schluck Galama aus dem Tetrapack
Püüüüüh. Das hat zum Glück wunderbar geklappt
Noch eben nachschneiden und die Gewinde-Reste des Bolzens entfernen. Dann ein kurzes Stoßgebet…
… gefolgt vom finalen Funktionstest. Die neue Schraube greift und lässt sich deftig anballern. Operation geglückt. Ohne zu viel verraten zu wollen: das war leider nicht der einzige abgerissene Bolzen am Hobel. Und der nächste sitzt an einer wesentlich unvorteilhafteren Stelle. Dazu jedoch erst später, jetzt widmen wir uns weiter dem Gabel-Umbau
Schuss-feste Blinker-Ausleger aus massivem Alu. Sieht derzeit noch verstörend aus. Kommt noch
Dazu der unausweichliche SB-Adapter nebst eloxiertem Alu-Enduro-Lenker mit Strebe
Die Maske
Wir brauchen seitlich etwas mehr Fleisch, weshalb wir Extensions anlaminieren
Auch an diesem Abschnitt haben wir ein neues Verfahren ausprobiert, welches sich famos bewehrte. Nur ein Arbeitsgang, perfekter Stoß, wundervoller Übergang und nahtlose Formenübergänge
Ich krieg ein Rohr
Und gleich noch ein zweites hinterher. Letzteres verfügt über opulente Wandstärke…
… und passt rein zufällig in das erste. Welch Glückes Geschick!
Insgesamt brauchen wir für unser Vorhaben drei Rohlinge. Zwei lange dünne sowie den kurzen dicken. Klingt wie aus dem Casting zu „Eis am Stiel 17“
Der Fettsack wird gevierteilt. Im Schnitt kann man gut sehen, aus wie vielen Lagen der Hoschie besteht. Das war eine Mords-Gewickel. Und nein, sein Alter kann man nicht anhand der Ringe bestimmen
Die Dinger sind so dimensioniert, dass sie sowohl leicht über die Gabelrohre flutschen, als auch nahezu spielfreie Führung aufweisen. Sie gehen geschmeidig drauf, verrutschen aber nicht von alleine. So soll es sein
Der spannendste Akt der Arie. Die Vermählung. Wenn hier etwas (buchstäblich) schief geht, sind Material, Arbeit und Kharma zum Teufel. Die Sache muss also penibel ausgerichtet und fixiert werden
Je zwei Buchsen pro Seite werden mit den Cover-Rohren per flüssiger Dübel verbunden
Anschließend vereinen wir die Hälften per Brückenglied. Auch hier haben wir nur einen Versuch
Während die Dübel aushärten, bauen wir zwei Einschraub-Buchsen
Diese kommen an die verwaiste Hupen-Halterung der unteren Brücke
Das Gabel-Cover ist damit in seiner groben Rohrform fertig. Damit es abnehmbar ist, haben wir das Verbindungsstück getrennt. Dass der Schnitt nicht mittig sitzt hat seinen Grund, der in der Weiterverarbeitung liegt. Sehen wird man die Kante später eh nicht
Wir sind bis hierhin mehr als zufrieden. Die Grundkonstruktion sitzt wie angegossen (was sie irgendwie ja auch ist) und sorgt für einen mächtigen Vorbau. Den blasen wir im nächsten Kapitel noch weiter auf