Hi Five

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Eben noch beim Händler, jetzt bereits bei uns auf der Show-Bühne. Und nein, sie gehörte nicht Rudi Carrell. Triumph Sprint 955i, die Fünfte. Inder, wie die Zeit verbläht.


Das Tierchen ist tatsächlich bis zuletzt beim Vertragshändler gewartet worden. „Zuletzt“ ist/war der Zeitpunkt, als die ST dem Eigner umgekippt ist, was diese mit laut ächzend und knarrend verreckender Verkleidung quittierte



Zwar ging lediglich etwas Plaste zum Teufel – das reicht jedoch oftmals schon aus, wenn die notwendigen Austausch-Teile gebraucht nicht in der passenden Farbe zu bekommen und neue Brocken unbezahlbar sind. Wenn Du dann auch noch einen (Vertrags-) Händler für die Arbeit und ggf. einen Lacker entlohnen musst, übersteigt die Reparatur potentiell schnell mal den Zeitwert des Zossens



So auch in diesem Fall. Deshalb überstellte der Besitzer den flotten Dreier einem Freund mit eigener KFZ-Werkstatt. Der konnte sich jedoch auch nicht so recht aufraffen, der Britin unter den Rock zu fassen, so dass diese zwei Jahre unbefummelt vor sich hin vegetierte



Und so fand Dornröschen final ihren Weg auf den Gebrauchtmarkt, wo wir sie ebenso ungeplant wie spontan wach küssten. Amtlich mit Zunge und einem Harten in der Hose



Der Motor schnuckelt (wie zu erwarten) artgerecht vor sich hin. Bei etwas über 50.000km auf der Uhr nicht verwunderlich. „Gerade eingefahren“ für diesen Tourer, der bei guter Behandlung problemlos nennenswerte sechsstellige Beträge auf den Tacho zaubert



Ebenso erbaulich und wichtig: neben der langfristigen Werkstatt-Pflege ist die ST auch komplett unverbastelt und befindet sich im unangetasteten Auslieferungs-Zustand. Das ist stets die beste Ausgangs-Variante und so ist es uns am liebsten



Bereits auf der Rückfahrt vom Abhol-Termin haben wir uns Gedanken über die anzugehende Stilistik gemacht und im vormittäglichen Brausebrand entschieden, einen Weg zu beschreiten, den wir bisher in der Form noch nicht gegangen sind. Was in erster Linie darin liegt, dass wir praktisch alle uns bekannten Exemplare der angedachten Bauform komplett Kacke bis zum Abkotzen hässlich finden. Nein, es geht nicht um vorverlegte Fußrasten und Ziegenbock-Lenker



Technisch machen wir kein Gefangenen. Das Krad wird wie gehabt komplett zerlegt und angefangen mit dem nackten Rahmen neu aufgebaut. Viel Eigenbau, wenig Kaufteile lautet das Credo



Beginnen werden wir mit dem Bau des Hecks, für das wir von unserem üblichen Rohling abweichen. Das gilt auch für dessen Unterbau. Wir sind schon ganz hibbelig und nervös. Unbekanntes Terrain, vor allem, wenn man diesem tendenziell eher kritisch gegenüber steht, beherbergt ein hohes Fail-Potenzial. Keine Angst vor dem Feind!