Da muss Luft ran!


Das wissen nicht erst, seit Forrest Gump auf Robinson Crusoes Insel gerannt und dort mit dem Schlübber auf dem Kopf und einem toten Igel um die Hüften ums Lagerfeuer getanzt ist.

Spätestens, wenn sich Zuchterfolge in Sachen Pferdestärken einstellen, ist es unumgänglich dem Motor das Leben durch eine verbesserte Entlüftung zu erleichtern. Finden außerdem auch die Dichtungen total dufte. Der gängigste und auch einfachste Weg ist die Umfunktionierung des Öleinfüllstutzens.



Die Sache hat jedoch einen eklatanten Makel: Der darunter rotierende Kupplungskorb schleudert Öl durch die Gegend wie ein Nilpferd seinen Dung – und der Flansch liegt nun mal genau in Wurfrichtung. So entfleucht nicht nur Luft, sondern auch kostbares 10W40



Das lässt sich jedoch durch einfaches Umpositionieren beheben. Gehen wir die Sache mal exemplarisch an – und starten mit diesem Zauberwürfel aus Alu



Schritt 1: kosmetische Konturänderung. Soll ja auch nach was aussehen



Schritt 2: Finale Form, fertig verschliffen



Grob vorpoliert



Es folgt der Abluft-Kanal mit M16x1.5 Gewinde. Der Austritt auf der Rückseite verläuft abfallend, um Öl das Auswandern so schwer wie nur möglich zu machen



Dash12-Adapter



Der Bursche wird später so sitzen, dass der Austritt mit der Kupplungsnarbe fluchtet. Das ist die beste Stelle um Schleuder-Öl zu vermeiden



Zwischen Kupplung und Deckel sitzt zudem ab Werk ein Schwallblech, welches zusätzlich abschirmt. Oben im Deckel gut zu sehen: der bisherige, direkte und ungeschützte Ausgang



Unter unserem Blech sitzt dieses Gummielement, dessen Gitterstruktur wir zu einem Labyrinth umarbeiten. Der Luft sind lange Wege egal - es geht auch mehr um einen Druckausgleich, denn um das Bewegen großer Mengen. Aber das Öl hat auf die Weise umso mehr Gelegenheit sich abzusetzen und zurück zu sickern



Was vom Tage übrig blieb. Gummiabrieb vom Bearbeiten des Gummi-Elements



Der neue Aufsatz soll genau in dem Bereich des inneren runden Stegs werkeln, natürlich außen



Zentrierbohrung in klein zum Checken und ggf. Ausrichten des Blocks



Der Block wird von innen mit vier Schrauben gegen den Deckel gezogen und mit Dichtmasse hermetisch versiegelt. Nur noch die Überstände abwischen, Gummimatte und Deckel davor, fertig



Alles wieder beisammen. Von außen sind die Verschraubungen nicht zu sehen. Ganz nebenbei kann der Öleinfüllstutzen nun wieder exklusiv als selbiger verdingt werden



Sieht ein bisschen aus, wie eine hydraulische Kupplung mit vollkommen überdimensionierter Leitung. Den Block haben wir an der Auflageseite im Bereich der Kontaktfläche passend zur Wölbung des Motordeckels ausgedreht. Im Idealfall ist der Catch-Tank ab sofort Trockengebiet



Natürlich lassen sich solche Entlüftungen auf verschiedenste Art und Weise umsetzen. Hier mittels angeschweißter Rohre. Beachten sollte man immer zwei Grundsätze:

1) möglichst in einem Schleuder-Öl-freien Bereich ansetzen

2) Der Abgang sollte möglichst steil nach oben stehen, damit potentiell mitgerissenes Öl die Möglichkeit hat, zurück zu sickern






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